ADHS: A-D-H-was?

In den beiden vorangegangen Blogs haben wir uns der Hyperaktivität und dem Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom (ADS) gewidmet. ADHS ist nun die Kombination dieser beiden Störungen. Aber worum genau handelt es sich?

 

ADHS gehört zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Sörungen. Sie beginnt in der Kindheit oder Jugend und äußert sich durch Probleme in Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation.

In vielen Fällen kommt zusätzlich auch starke körperliche Unruhe hinzu. Es ist eine komplexe Störung des Selbstmanagements im Gehirn, also eine Entwicklungsverzögerung.

Die Auffälligkeiten müssen stark ausgeprägt und stark untypisch für das jeweilige Alter sein. Darüberhinaus muss Beständigkeit gegeben sein, die Auffälligkeiten also immer in den gleichen Situationen auftreten. Gelegentliches Auftreten eines atypischen Verhaltens rechtfertigen die Diagnose nicht.

 

Wie kommt es zu ADHS?

Meist ist ADHS genetisch bedingt, kann aber dennoch sehr unterschiedlich sein, da das Verhalten stark von Umweltfaktoren beeinflusst wird.

Wenn du den Verdacht auf ADHS hast, frage dich bzw. beobachte:

1.)   Gibt es diese Diagnose schon in der Familie?

2.)   Verhält sich mein Kind wirklich altersuntypisch und zwar beständig und immer in den gleichen Situationen?

 

In jedem Fall ist hier eine Testung anzuraten! Ebenso sollte das Ergebnis hinterfragtt werden! In unserem Bereich hören wir oft fälschlicherweise, ein Kind hätte ADHS. Es handelt sich dabei oft um Kinder, die einfach aktiver – noch lange nicht hyperaktiv – sind und viel Aufmerksamkeit einfordern. Vor einer Behandlung mit Medikamenten konsultiere den Arzt deines Vertrauens und hole jedenfalls eine zweite Meinung ein!

 

Man sollte stets bedenken, dass weltweit nur rund 5,3% betroffen sind. Gerald Hüther, Neurobiologe, hat in Bezug auf ADHS diagnostizierte Kinder einen Versuch gestartet: Er nahm eine solche Gruppe für 2 Wochen mit auf eine Hütte, wo es keine elektronischen Medien gab. Die TeilnehmerInnen mussten Holz zum Kochen sammeln und mussten außerdem Wege finden, sich zu beschäftigen. Zugegeben waren die ersten Tage eine echte Herausforderung. Gezeigt hat das Experiment jedoch, dass die Kinder durch den ruhigen Alltag weitestgehend auch ruhiger wurden. 

Das bedeutet also, dass eine medikamentöse Behandlung – je nach Schwierigkeitsgrad – reduziert oder ganz weggelassen werden kann, wenn man den richtigen Weg findet, mit dieser Störung umzugehen.